Nacktschnecken mit SalatblattNacktschnecken bevölkern jeden Garten und ärgern dessen Besitzer mit ihrem gefräßigen Verhalten. Den schleimigen Bodenbewohnern fallen nicht nur Obst und Gemüse zum Opfer, auch bunte Blüten von Blumen und Pflanzen schmecken den unersättlichen Tieren. Leidenschaftliche Gärtner möchten die kriechenden Vielfraße am liebsten ausrotten um ihren sorgfältig gestalteten Außenbereich vor Schaden zu bewahren. Bei der Schneckenabwehr sollte man jedoch immer berücksichtigen, dass man damit auch die natürliche Gesundheitspolizei aus dem Garten verscheucht. Denn Schnecken aller Art beseitigen abgestorbene Pflanzenteile und Tiere, die sonst ungehindert verwesen könnten. Durch die Zersetzung von Pflanzenresten wirken sie zudem bei der Humusbildung mit. Bei allem Ärger über sichtbare Fraßschäden darf man also die Nützlichkeit der tierischen Bewohner unserer Gärten nicht vergessen. Damit aber nicht der gesamte gärtnerische Erfolg im Verdauungstrakt der Schnecken landet, hier einige Tipps zur Eindämmung der Plage.

Die chemische Keule

Wenn nichts mehr hilft, dann muss als letzte Lösung Schneckenkorn zum Einsatz kommen. Das Gift wirkt zwar sehr effektiv gegen die Schneckenplage, kann aber auch andere Tiere empfindlich schädigen. Die Wirkstoffe Metaldehyd und Methiocarb können sogar für Hunde und Katzen tödlich sein. Es gibt aber auch Schneckenkorn mit dem ungefährlichen Wirkstoff Eisen-III-Phosphat, der sich im Erdreich in Eisen und Phosphat umwandelt. Bevor man in den Giftschrank greift, sollte man jedoch zunächst die vielen natürlichen Möglichkeiten ausprobieren.

Natürliche Abwehrmaßnahmen

Die effektivste, aber wohl mühevollste Methode zur giftfreien Verminderung der Schneckenplage im heimischen Garten ist das Absammeln von Hand. Damit man die Tierchen nicht über den ganzen Garten verteilt zusammensuchen muss, legt man dazu am besten Rhabarberblätter aus. Oder man pflanzt bevorzugte Beutepflanzen wie Tagetes. Im Herbst kann man sich auf die Suche nach den Gelegen machen und diese freilegen, damit sie vertrocknen oder von Vögeln aufgepickt werden. Leichter macht man es sich mit dem Aufstellen von Bierfallen. Der Biergeruch lockt die Tiere an, wenn sie hineinfallen, ertrinken sie im Gerstensaft. Der Nachteil dieser Methode ist, dass sie noch mehr Schnecken anlockt, als man vorher schon im Garten hatte. Eine weitere wirkungsvolle Alternative sind Schneckenbarrieren als Mittel gegen Nacktschnecken. Eine relativ neue Methode zur biologischen Schneckenbekämpfung sind die Nematoden. Die winzig kleinen Schneckenparasiten werden im Garten wie Dünger ausgebracht.

Am besten lässt man es aber gar nicht erst zum massenhaften Auftreten von Nacktschnecken im Garten kommen, indem man natürlichen Raum für ihre Feinde schafft. Sind Igel, Kröten oder Blindschleichen heimisch, haben die Schnecken keine Chance, sich übermäßig zu vermehren. Es sei denn, man hat die eingeschleppte spanische Wegschnecke im Garten. Wegen ihrer extremen Schleimproduktion wird sie von den meisten heimischen Schneckenfressern verschmäht.


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